Kita-Gebühren - Verantwortung für unsere Kinder in zweierlei Hinsicht

Derzeit ist in den Medien zu lesen und zu hören, dass zum Beispiel die Stadt Berlin seit August 2018 keine Kita-Gebühren mehr erhebt. Das ist ein Traum, es wäre von unserer Seite her sehr wünschenswert - auch für unser Mönkeberg. Wir haben aber leider nicht die gleichen finanziellen Strukturen wie Berlin.
Mönkeberg ist eine Fehlbedarfsgemeinde. Das heißt - simpel ausgedrückt - unsere Ausgaben sind höher als unsere Einnahmen und das Jahr für Jahr. Leider werden die Kommunen vom Land und Bund ein wenig im Stich gelassen und erfahren nicht in dazu ausreichender Höhe die notwendige finanzielle Unterstützung in Richtung beitragsfreie Kita-Plätze. Beschlossen wird „oben“ und „unten“ in der Gemeinde muss man zusehen, wie man diese Beschlüsse umsetzen kann. Ein garantierter Kita-Platz für jedes Kind ist nur als ein Beispiel zu nennen.
In Mönkeberg werden die Kita-Plätze ganz grob nach der Drittelregelung finanziert: 1/3 vom Bund und Land über den Kreis, je 1/3 von der Gemeinde Mönkeberg und 1/3 von den Eltern. Tatsächlich beträgt aktuell die Belastung der Eltern sogar „nur“ 27,75 %, die der Gemeinde dafür 42,25 %. Berechnungsgrundlage ist immer das abgelaufene Jahr, obwohl die Kosten häufig inzwischen schon wieder gestiegen sind. Als Fehlbedarfsgemeinde müssen wir noch mehr Schulden machen, wenn wir mehr als das bisherige Drittel zu den Kita-Gebühren beisteuern. Noch mehr Schulden bedeuten aber auch, dass unser kommunaler Haus- halt in die vollkommene Schieflage gerät und wir am Ende dann vom Kreis zwangsverwaltet würden.
Es muss also aus unserer Sicht zwingend eine gesicherte Gegenfinanzierung stehen, damit wir als Gemeinde die Eltern finanziell unterstützen können.
Wir haben Verantwortung für unsere Kinder in der Gemeinde, weil die Kinder unsere Zukunft sind. Gerade deshalb dürfen wir auch nicht noch mehr Schulden machen, um unseren Kindern später keine „Ruine Mönkeberg“ zu hinterlassen. Würden von höherer Ebene, zum Beispiel vom Land, dementsprechende Gelder zur Verfügung gestellt, wären wir mit Sicherheit die ersten, die für gebührenfreie Kita-Plätze plädieren würden.

 

Rabea Appelt