Raumluft-Filteranlagen
In der Gemeinde-Vertretersitzung vom 1. März hatten wir über einen Antrag der SPD-Fraktion zur Beschaffung von Raumluft-Filteranlagen für die Grundschule An der Bake zu beraten und zu entscheiden. Dazu gab es Informationsquellen, die besagen, dass die Raumluft-Filteranlage zur Reduzierung von Corona-Infektionsgefahr hilfreich sein „KANN“.
Unter anderem wurde die Studie finanziell unterstützt von einer Firma, die Raumluftreiniger verkauft. Das macht mich stutzig. Somit ergänzten
wir unsere Informationen zur Beurteilung des Nutzens.
Aus einem Beitrag der „WELT“ war zu entnehmen: Forscher der Technischen Hochschule Mittelhessen haben getestet: Die Öffnung aller Fenster für drei Minuten bei Außentemperaturen von 7 bis 11 Grad senkt die Konzentration von Aerosolen bis zu 99,8 Prozent. Mit vier mobilen Luftfiltergeräten sei hingegen erst nach 30 Minuten eine nur um 90 % verringerte Konzentration gemessen worden. Die Wissenschaftler verwiesen zudem auf den störenden Lärm der Geräte.
Das Umweltbundesamt hält Luftfiltergeräte nur für bedingt geeignet und favorisiert ebenfalls das konsequente (Quer-)Lüften.
Aus einem Fernsehbeitrag im NDR erfuhren wir ebenfalls, dass Stoßlüften die beste Lösung sei, wo immer es möglich ist. Auch Professor Fickenscher von der Uni Kiel beurteilt das Konzept der Uni München skeptisch, in der dann auch angeblich die Maskenpflicht entfallen kann. In eben diesem Konzept wird auch mit einem Gerät gearbeitet, dass 3.000 bis 4.000 Euro kostet. Die Wirkung von günstigen Geräten (300-400 Euro) wird auch in der Studie der Uni München zumindest infrage gestellt.
Nach Aussage unserer Schulleitung funktionieren die CO2-Ampeln gut und das Querlüften ist ebenfalls gut durchführbar. Daher haben wir eine Entscheidung zur Anschaffung von Luftfiltergeräten nach intensiven Diskussionen zunächst auf die nächste Sitzung des Sozialausschusses
vertagt.
Mögen weitere Studien und Erfahrungen vielleicht bald zu einem Ergebnis mit eindeutig positiven Nachweisen folgen, bevor derartige Geräte, die auch nicht unerhebliche Geräusche mitbringen, zum erfolgreichen Einsatz kommen können. Hier sehen wir natürlich dann auch Bund und Land mit finanzieller und fachlicher Unterstützung in der Pflicht.
Es macht aus unserer Sicht wenige Sinn, Billiggeräte ohne finanzielle Förderung zu beschaffen, die möglicherweise wegen der Geräuschbelästigung nicht genutzt werden. Wenn es, hoffentlich bald, ein fundiertes Konzept für unsere Kinder gibt werden wir das auch gerne unterstützen.
Peter Lehswing, Fraktionsvorsitzender